Am 29.03. ging es los. 1 Ticket, 1 Monat und riesige Vorfreude auf neue Reiseziele und Besuche bei alten Freunden quer durch Europa. Nachdem ich ein Interrail-Ticket im Rahmen des JKU Erasmus-Fotowettbewerbs gewonnen hatte und mir dieses von EUROPE DIRECT Oberösterreich zur Verfügung gestellt wurde, wusste ich, dass mich 2023 eine große Reise erwartet. Mit dem Ticket konnte ich innerhalb eines Monats an 7 Reisetagen so viel Zug durch Europa fahren, mit so vielen Zwischenstopps, wie ich wollte. Zusätzlich dazu habe ich mir noch einige weitere Reisetage selbst geschenkt und konnte somit in 31 Tagen 26 verschiedene Städte sehen.
So ging die Reise von Bamberg in Deutschland aus los und führte mich zuerst für eine Nacht nach Luxemburg. Eine kleine Stadt, mit beeindruckender Architektur, die allerdings sonst meiner Meinung nach, eher von gestressten Managern, die für die EU oder multinationale Firmen arbeiten, geprägt ist. Am nächsten Tag ging es weiter nach Belgien. Dort besuchte ich in Leuven und Brügge alte Freunde, die ich aus meinen vorherigen Erasmus-Aufenthalten kenne. Speziell Leuven war eine positive Überraschung. Kleine Stadt, große Uni, viele junge Leute und ein ausgeprägtes Nachtleben – was will man mehr.
Von Brügge aus ging es für mich über Brüssel weiter nach Den Haag. Dort angekommen erwartete mich typisch holländisches Wetter. 6 Grad, Regen und Sturm. Aber das war ok, denn Heringsbrötchen, das große asiatische Viertel und ein Besuch beim 2. Liga Fußballspiel von ADO Den Haag machten trotz des Wetters positive Stimmung.
Von Den Haag führte mich meine Reise weiter nach Nijmegen zu einer meiner besten Freundinnen aus dem letzten Erasmus in Rom. Dort war das Wetter viel besser und mit entspannter Stadttour und Bierverköstigungen in der lokalen Brauerei waren die nächste 3 Tage sehr entspannt. Von dort aus hatte ich dann meinen längsten Reisetag geplant. 15 Stunden bis nach Arcachon südlich von Bordeaux in Frankreich. Auf einmal war ich, obwohl es noch nicht mal Mitte April war, gefühlt im mediterranen Sommer angekommen. Da meine alte Mitbewohnerin dort Familie hat, wurde ich direkt in der aquitanischen Küche mit Austern und anderen Meeresfrüchten begrüßt.
Nach 3 Tagen baden im Atlantik und Fahrradfahren durch die Düne von Pilat ging mein Trip weiter in die Schweiz. Dort besuchte ich Genf, Bern, Zürich und zwei kleine Dörfer und traf auch dort wieder alte Erasmus-Freunde, die mir die Schönheit der Schweiz und des Schweizer Käse zeigten.
Nach der Schweiz war das Reisebudget natürlich deutlich geschrumpft und ich fuhr weiter nach Innsbruck.
Dort erwarteten mich dann statt 20 Grad und Sonnenschein, minus 4 Grad und Schneefall.
Leider konnte ich auch nichts vom schönen Innsbrucker Bergpanorama sehen. Aber das war zu verschmerzen. Nach einer Nacht ging es weiter nach Wien, wo ein alter Schulfreund dazu kam und eine Woche mit mir reiste.
Nach 2 Nächten in Wien ging unsere Reise weiter nach Slowenien. Die kleine, aber feine Hauptstadt Ljubljana war unser erster Stopp, gefolgt von Bled mit seinem wunderschönen See und Möglichkeiten über die Berge zu wandern.
Von Slowenien führte unser Urlaub dann nach Italien, wo ich auch die restlichen 10 Tage verbracht habe.
Die erste Stadt in Italien, die wir besuchten, war Triest, mit seiner Burg und dem großen Hafen.
Nach einer Nacht im 10er Hostelzimmer ging es weiter nach Mailand mit einem persönlichen Highlight für mich. Champions-League-Viertelfinale-Rückspiel: Inter Mailand gegen Benfica Lissabon im legendären Stadio San Siro (alle Fußballfans verstehen die Begeisterung sicher). Mit 80.000 verrückten Italienern wurde 90 Minuten, sowie nach dem Spiel, gefeiert und gesungen.
Mit ganz vielen positiven Eindrücken aus Mailand ging es weiter (trotz einigen Zugausfällen, aber den Italienern verzeiht man das gerne) nach Sorrent und an die Amalfiküste. Dort folgte gleich das nächste Highlight – eine Rollertour entlang der Küste, durch Positano, Amalfi und Ravello. Bei 25 Grad und Dolce Vita konnte man das ganze natürlich sehr gut aushalten.
Von Sorrent ging es danach, mit einer Zwischenübernachtung in Neapel, weiter in meine alte Heimat nach Rom. Dort traf ich meine alten Mitbewohner wieder und da ich die Stadt so gut kenne, warteten 3 sehr entspannte Großstadttage ohne Sightseeing-Druck auf mich. Zu guter Letzt führte mich mein Interrail-Trip auf dem Heimweg nach Deutschland nochmal über das Friaul in Norditalien und ich konnte mir mit einem Freund, der dort mittlerweile wohnt, noch Udine, Pordenone und die Grenzstadt Gorizia anschauen.
Und so ging meine Reise nach einem Monat, der sich angefühlt hat wie 3 oder noch mehr Monate, zu Ende. Eindrücke und Erfahrungen, die ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen werde und ein Interrail, was ich jedem nur wärmstens weiterempfehlen kann.
Danke EUROPE DIRECT Oberösterreich!
Euer Jannik