„Resilienz im Tourismus – Innovation und Zusammenarbeit über Grenzen hinweg“ lautete das Thema des dritten Euregio-Netzwerktreffens Bayern-Tirol, das am Dienstag, 20. Mai, unter Federführung der Euregio Zugspitze-Wetterstein-Karwendel im Kongresszentrum in Seefeld stattfand. Wie kann man die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich des Tourismus stärken? Welche innovativen Ansätze sind für eine nachhaltige Entwicklung im Alpenraum erforderlich? Was sind die aktuellen Herausforderungen unseres Tourismus? Diese Fragen wurden beim Vernetzungstreffen diskutiert und beleuchtet.
Höhepunkt des Veranstaltungsprogramms war die Podiumsdiskussion mit Landeshauptmann Anton Mattle, der Leitenden Ministerialrätin Marion Appold stellvertretend für die bayerische Staatsministerin Michaela Kaniber und der Tiroler Abgeordneten zum Europäischen Parlament Sophia Kircher, die sich der Fragestellung „Akzeptanz sichern – Wie kann Tourismus für alle gewinnbringend sein?“ widmeten.
„Unsere Europaregion Bayern-Tirol lebt nachhaltigen und inklusiven Tourismus. Der Tourismus bringt jedoch nicht nur Wertschöpfung: Gerade aufgrund seiner großen Bedeutung für Tirol als auch Bayern, übernimmt er auch ökologische und soziale Verantwortung“, betonte LH Mattle und ergänzte: „Wichtig ist, das touristische Potential im ganzen Land zu nützen und somit auch den Tourismus auf ganz Tirol und über das ganze Jahr zu verteilen. Sowohl Tirol und Bayern profitieren von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, wenn eine sinnvolle Differenzierung des touristischen Angebots stattfindet und die Bevölkerung aktiv in die Entscheidungsprozesse eingebunden wird.“
Lokal- und RegionalpolitikerInnen sowie VertreterInnen der Tirolerisch-Bayrischen Euregios reisten für den Austausch zwischen den beiden Ländern an. Der Präsident der Euregio Zugspitze-Wetterstein-Karwendel, Landrat Anton Speer fand klare und deutliche Worte: „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit lebt von Austausch und Vernetzung. Das dritte Euregio-Netzwerktreffen Bayern-Tirol bietet wieder eine hervorragende Gelegenheit, diesen Dialog auch zu pflegen und intensivieren.“
Impulse für regionale Resilienz
Zum Auftakt der Veranstaltung sprach der renommierte Zukunftsforscher Andreas Reiter (ZTB Zukunftsbüro) über regionale Resilienz im Tourismus – die Fähigkeit einer Region, auf Krisen und weitreichende Veränderungen angemessen zu reagieren und langfristige Lösungen dafür umzusetzen. Sie resultiere nicht aus einer einzelnen Maßnahme, sondern entstehe durch ein fundiertes Zusammenspiel aus Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft und Politik. Besonders in Grenzregionen wie Bayern und Tirol spielen Koordination, Kommunikation und gemeinsame Strategieentwicklung eine zentrale Rolle.
Gemeinsam mit Tourismuslandesrat Mario Gerber, Thomas Holz, Mitglied des bayerischen Landtags, sowie Elias Walser, Geschäftsführer Region Seefeld, wurden die aktuellen Herausforderungen thematisiert, denen sich der Tourismus in der Euregio Bayern-Tirol stellen muss. Dazu zählen vor allem der Klimawandel, saisonale Abhängigkeit, Fachkräftemangel und überlastete Infrastrukturen. „Regionale Resilienz im Tourismus erfordert innovative Ansätze, die die Themen Digitalisierung, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und nachhaltige Entwicklung miteinander verbinden. Projekte, die auf kreativen Lösungen und partnerschaftlichem Handeln basieren, ebnen den Weg für eine zukunftsfähige und stabile Tourismusentwicklung im Alpenraum“, so LR Gerber.
Den Abschluss des Netzwerktreffens bildete am Mittwoch, 21. Mai, eine Exkursion zur historischen Holzerhütte in Scharnitz. Dort erhielten die TeilnehmerInnen Einblicke in die Geschichte der Holznutzung – begleitet von einem traditionellen Kaiserschmarrn-Schmankerl direkt vom Holzofen.