Kornelia Hechtl | Letztes Wochenende fand das European Youth Event 2016 statt. Straßbourg beherbergte für 3 Tage über 8.000 Jugendliche. In diesem Blogpost steht ihr Städtepartner im Mittelpunkt: Dresden. Ein Lokalaugenschein der unerschütterlichen Stadt an der Elbe.
Fragt man jemanden nach der Stadt Dresden – haben die meisten zumindest schon einmal davon gehört. Sei es, dass man den jährlich im Dezember stattfindenden weltberühmten Striezelmarkt kennt, oder aber auch die historischen Fakten zur im 2. Weltkrieg schwer zerstörten und verwüsteten Stadt. Doch die Dresdner ließen sich nicht unterkriegen und beweisen jeden Tag aufs Neue, dass man auch – trotz des ständigen Filterkaffeekonsums – sagenhafte Leistungen bringen kann.
Die Frauenkirche | Als bestes Beispiel dafür, dass sich die Dresdner nicht unterkriegen lassen dient die Frauenkirche. So hielt sie im Siebenjährigen Krieg einer dreitägigen Beschießung stand und auch den unzähligen Bombenangriffen vom 13. Februar 1945. Allerdings fiel sie am Tag darauf, aufgrund der glühenden Hitze, in sich zusammen. Von 1989 bis 2004, 15 Jahre lang, dauerte es dann die Dresdner Frauenkirche wiederaufzubauen und ihr ihre einstmalige Schönheit wieder zu verleihen. Dies ist besonders den zahlreichen Bürgerinitiativen zum Wideraufbau der Frauenkirche zu verdanken. Die Baukosten für die Renovierung beliefen sich nämlich auf insgesamt circa 130 Millionen Euro und waren nach der hohen Anzahl an Touristen die jedes Jahr die Frauenkirche besuchen bzw. besteigen, jeden Cent wert. Nicht umsonst genießen die Innengestaltung der Kirche, sowie die Orgel einen weltbekannten Ruf. Fotos im Inneren waren leider keine erlaubt – also am besten gleich selbst hinreisen und sich ein eigenes Bild verschaffen. Es zahlt sich aus! Insidertipp: Von der Kuppel der Frauenkirche aus hat man einen herrlichen Ausblick über Dresden.
Die Semper Oper | Oft, wenn Personen mit der Stadt Dresden konfrontiert werden, denken sie an die Semper Oper bzw. Sächsische Staatsoper. Ein dreistöckiger Sandsteinbau, der im Operngenre zu den weltweit führenden zählt. Nicht selten wurde es auch als schönstes Theatergebäude der Welt bezeichnet und Richard Wagner sah so manch eine Uraufführung seiner Opern in diesem Opernhaus zum ersten Mal. Besonderer Tipp für Studenten: 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn gibt es mit gültigem Studentenausweis täglich Restplatzkarten um insgesamt nur 10 Euro pro Person.
Die alten Meister | Raffaels Engel sind weltberühmt, sie zieren Tapeten, Glückwunschkarten, Kleidungsstücke, Accessoires, sogar Lebensmittel werden mit ihren Motiven verziert. Dass man die beiden im Zwinger in Dresden vorfindet – weiß jedoch kaum einer. In der Gemäldegalerie „Die alten Meister“ von Gottfried Semper hat seit 1754 die „Sixtinische Madonna“, die auch Raffaels Engel beinhaltet, ihre Heimat im zweiten Stock bei den „alten Meistern“ gefunden. Geöffnet ist das Museum von Di-So, jeweis von 10-18 Uhr und will man den Schlangen entgehen, kommt man am besten zeitig. Beim Erwerb eines Tickets für „die alten Meister“ ist gleichzeitig auch der Zutritt zum Zwinger-Terassenrundgang, der Zutritt zum mathematisch-physikalischen Salon, sowie zur Porzellanausstellung, inklusive. Ein ganzer Tag ist bei Schlecht- sowie Schönwetter so schnell einmal verbracht.
Das (historische und neue) Grüne Gewölbe | Das neue Grüne Gewölbe wurde 2004 eröffnet und hat sich seither zu einem wahren Besuchermagneten in Dresden entwickelt. Die Eröffnung des historischen Grüne Gewölbes folgte zwei Jahre später, im Jahr 2006. Besonders imposant ist hierbei das Werk „Hofstaat von Dehli am Geburtstag des Großmoguls Aureng Zeb“, welches ein Werk mit 137 goldenen und bunt verzierten Figuren zeigt, die mit 5000 Edelsteinen besetzt sind. Es zeigt, wie der Großmogul Aureng Zeb am Hofe in Indien, seinen jährlichen Geburtstag feiert. Besonders bemerkenswert ist hierbei, dass jede einzelne Figur beweglich ist und nach den jeweiligen Wünschen von August dem Starken positioniert werden konnte.
Lokalempfehlung | Hans im Glück ist ein Burgerlokal, zentral am alten Markt gelegen, wie es sonst auf Welt kein zweites gibt. Ein Lokal mit Baumhaus, Birkenstämmen, Scheunentüren, sagenhaft guten Burgern (auch vegetarische und vegane Varianten sind erhältlich), Salaten, selbstgemachten Pommes und Saucen, sowie ausgefallenen Cocktails zu verdammt günstigen Preisen. Für meinen nächsten Dresdenbesuch steht es schon als Fixpunkt auf der To-Do-Liste. Spricht man die Dresdner auf der Straße bezüglich der Städtepartnerschaft mit Straßbourg an, weiß kaum einer davon. Nicht einmal das Personal der Touristeninformation weiß davon, aber vielleicht kann dieses Stadtporträt das ja ändern.
Bis demnächst mit einem Lokalaugenschein aus dem Städtepartner Dresdens – Straßbourg!