Chronik der Europäischen Einigung

  • In seiner Rede stellt der französische Außenminister Robert Schuman den vom französischen Politik- und Wirtschaftsberater Jean Monnet entwickelten Plan vor, die Kohle- und Stahlproduktion Frankreichs und der Bundesrepublik Deutschland zusammenzulegen und eine Organisation zu gründen, die auch anderen europäischen Ländern zum Beitritt offensteht.

  • In Paris unterzeichnen sechs Länder – Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande – den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, auch als Montanunion bezeichnet). Er tritt am 23. Juli 1952 für einen Zeitraum von 50 Jahren in Kraft.

  • Auf der Konferenz von Messina beschließen die Außenminister der sechs Länder, den europäischen Einigungsprozess auf alle Wirtschaftstätigkeiten auszuweiten.

  • In Rom unterzeichnen die sechs Länder die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom), die am 1. Januar 1958 in Kraft treten.

  • In Rom unterzeichnen die sechs Länder die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom), die am 1. Januar 1958 in Kraft treten.

  • Auf Initiative des Vereinigten Königreichs unterzeichnen mehrere europäische Länder, die nicht zur EWG gehören, in Stockholm das Übereinkommen zur Errichtung der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA).

  • In Jaunde wird ein Assoziierungsabkommen zwischen der EWG und 18 afrikanischen Ländern unterzeichnet.

  • Der Vertrag zur Fusion der Exekutiven der drei Gemeinschaften (EGKS, EWG und Euratom) und zur Einsetzung eines gemeinsamen Rates und einer gemeinsamen Kommission wird unterzeichnet. Er tritt am 1. Juli 1967 in Kraft.

  • „Luxemburger Kompromiss“: Nach einer politischen Krise erklärt Frankreich sich bereit, wieder an den Tagungen des Rates teilzunehmen, fordert aber im Gegenzug die Beibehaltung der Einstimmigkeitsentscheidungen im Ministerrat, wenn „vitale Interessen“ auf dem Spiel stehen.

  • 18 Monate früher als geplant werden zwischen den Mitgliedstaaten die Binnenzölle für gewerbliche Erzeugnisse abgeschafft; der Gemeinsame Zolltarif wird eingeführt.

  • Auf dem Gipfeltreffen in Den Haag beschließen die Staats- und Regierungschefs der EWG eine Vertiefung des europäischen Einigungsprozesses.

  • In Luxemburg wird der Vertrag zur schrittweisen Finanzierung der Europäischen Gemeinschaften durch „Eigenmittel“ unterzeichnet; außerdem erhält das Europäische Parlament erweiterte Kontrollbefugnisse.

  • Dänemark, Irland und das Vereinigte Königreich treten den Europäischen Gemeinschaften bei, wodurch sich die Zahl der Mitgliedstaaten auf neun erhöht. Norwegen lehnt den Beitritt in einem Referendum ab.

  • Auf dem Gipfeltreffen in Paris beschließen die Staats- und Regierungschefs der neun Mitgliedstaaten, dreimal jährlich im Europäischen Rat zusammenzukommen. Sie einigen sich außerdem auf Direktwahlen zum Europäischen Parlament und auf die Gründung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

  • In Lomé wird ein Übereinkommen (Lomé I) zwischen der EWG und 46 Staaten Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP) unterzeichnet.

  • Unterzeichnung des Vertrags über die Erweiterung der Haushaltsbefugnisse des Europäischen Parlaments und die Gründung des Europäischen Rechnungshofs. Er tritt am 1. Juni 1977 in Kraft.

  • Zum ersten Mal wählen die Bürger der Mitgliedstaaten die Mitglieder (410) des Europäischen Parlaments direkt.

  • Griechenland tritt als zehnter Mitgliedstaat den Europäischen Gemeinschaften bei.

  • Vierte Direktwahlen zum Europäischen Parlament.

  • Finnland, Österreich und Schweden treten der EU bei, wodurch sich die Zahl der Mitgliedstaaten auf 15 erhöht. In einem Referendum lehnt die norwegische Bevölkerung eine EU-Mitgliedschaft erneut ab.

  • Eine neue Europäische Kommission nimmt unter dem Vorsitz ihres Präsidenten Jacques Santer ihre Amtsgeschäfte auf (1995-1999).

  • Mit der EU-Mittelmeerkonferenz in Barcelona beginnt eine Partnerschaft zwischen der EU und den Ländern im südlichen Mittelmeerraum.

  • Der Vertrag von Amsterdam wird unterzeichnet. Er tritt am 1. Mai 1999 in Kraft.

  • Österreich ist Teil des Schengen-Raums: Wegfall der Grenzkontrollen

  • Einleitung des Beitrittsprozesses für Malta und Zypern sowie für zehn mittel- und osteuropäische Kandidatenländer.

  • Elf EU-Mitgliedstaaten führen den Euro für bargeldlose Transaktionen auf den Finanzmärkten ein. Die Europäische Zentralbank übernimmt die Zuständigkeit für die Währungspolitik. Am 1. Januar 2001 führt Griechenland als zwölftes Land den Euro ein.

  • Fünfte Direktwahlen zum Europäischen Parlament.

  • Eine neue Europäische Kommission nimmt unter dem Vorsitz ihres Präsidenten Romano Prodi ihre Arbeit auf (1999-2004).

  • Der Europäische Rat von Tampere beschließt, aus der EU einen Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts zu machen.

  • Der Europäische Rat von Lissabon entwickelt eine neue Strategie zur Förderung der Beschäftigung in der EU, zur Modernisierung der Wirtschaft und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in einem wissensbasierten Europa.

  • In Nizza einigt sich der Europäische Rat auf den Wortlaut eines neuen Vertrags, mit dem die Beschlussverfahren der EU auf die Erweiterung vorbereitet werden. Die Präsidenten des Europäischen Parlaments, des Europäischen Rates und der Europäischen Kommission verkünden feierlich die Charta der Grundrechte der Europäischen Union.

  • Unterzeichnung des Vertrags von Nizza. Er tritt am 1. Februar 2003 in Kraft.

  • Europäischer Rat von Laeken: Es wird eine Erklärung zur Zukunft der Union verabschiedet. Hierdurch wird der Weg für die anstehende umfassende Reform der EU und die Einrichtung eines Konvents (unter Vorsitz von Valéry Giscard d’Estaing) zur Erarbeitung einer Europäischen Verfassung geebnet.

  • Einführung von Euro-Banknoten und -Münzen in den zwölf Ländern des Euro-Währungsgebiets.

  • Der Konvent zur Zukunft der Europäischen Union schließt seine Arbeiten am Entwurf einer Europäischen Verfassung ab.

  • Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik, Ungarn und Zypern treten der Europäischen Union bei.

  • Sechste Direktwahlen zum Europäischen Parlament.

  • Die Europäische Verfassung wird in Rom von den 25 Staats- und Regierungschefs unterzeichnet.

  • Eine neue Europäische Kommission nimmt unter dem Vorsitz ihres Präsidenten José Manuel Barroso ihre Amtsgeschäfte auf (2004-2014).

  • Die Europäische Verfassung wird bei einem Referendum in Frankreich und drei Tage später auch in den Niederlanden abgelehnt.

  • Aufnahme der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei und Kroatien.

  • Bulgarien und Rumänien treten der Europäischen Union bei. Slowenien führt als 13. Land den Euro ein.

  • Unterzeichnung des Vertrags von Lissabon.

  • Malta und Zypern führen als 14. bzw. 15. Land den Euro ein.

  • Die Slowakei führt als 16. Land den Euro ein.

  • Siebte Direktwahlen zum Europäischen Parlament.

  • In Irland wird der Vertrag von Lissabon in einem Referendum angenommen.

  • Der Vertrag von Lissabon tritt in Kraft. Herman Van Rompuy wird Präsident des Europäischen Rates (2009-2014). Catherine Ashton wird Hohe Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik (2009-2014).

  • Errichtung eines Vorläufers des europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus mit einem Volumen von 750 Mrd. EUR. Dies ist eine der vielen Maßnahmen, die Europa helfen sollen, die Wirtschafts- und Finanzkrise zu überstehen.

  • Estland führt als 17. Land den Euro ein.

  • Der Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion („Fiskalpakt“) wird von 25 EU-Ländern unterzeichnet. Er tritt am 1. Januar 2013 in Kraft.

  • Die Europäische Union erhält den Friedensnobelpreis in Würdigung ihres Beitrags zur Förderung von Frieden und Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten während sechs Jahrzehnten.

  • Kroatien tritt der Europäischen Union bei.

  • Schaffung der EU-Bankenunion mit einer gemeinsamen europäischen Bankenaufsicht.

  • Lettland führt als 18. Land den Euro ein.

  • Achte Direktwahlen zum Europäischen Parlament.

  • Jean-Claude Juncker wird Präsident der Europäischen Kommission. Federica Mogherini wird Hohe Vertreterin der Union für Außen- und Sicherheitspolitik.

  • Donald Tusk wird Präsident des Europäischen Rates.

  • Litauen führt als 19. Land den Euro ein.

  • Einrichtung des Europäischen Fonds für strategische Investitionen zur Förderung der Investitionstätigkeit und der Schaffung von Arbeitsplätzen.

  • Auf dem UN-Klimagipfel in Paris einigen sich 195 Länder auf Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels.

  • Im Vereinigten Königreich findet eine Volksabstimmung statt, bei der eine Mehrheit für den Austritt aus der Europäischen Union votiert.

  • Neunte Direktwahlen zum Europäischen Parlament

  • Ursula von der Leyen wird als erste Frau Präsidentin der Europäischen Kommission; Josep Borell wird Hoher Vertreter der Union für Außen und Sicherheitspolitik.

  • Charles Michel wir Präsident des Europäischen Rates

  • Nach zweijährigen Verhandlungen und mehreren Verschiebungen tritt das Vereinigte Königreich aus der EU aus. Gemäß Austrittsabkommen kommt eine Übergangsfrist zum Tragen, während dieser Zeit bleiben viele EU-Rechte und Freiheiten für Unternehmen und EU-BürgerInnen aufrecht. Das Vereinigte Königreich ist jedoch nicht mehr in den Organen der EU (Europäisches Parlament, Rat, etc. ) vertreten und kann daher nicht mehr mitentscheiden.

  • Kroatien führt als 20. Land den Euro ein.

  • Die Aufbau- und Resilienzfazilität bildet das Kernstück des Wiederaufbaufonds NextGenerationEU. Die EU stellt von 2021 bis 2027 insgesamt 723,8 Milliarden Euro in Form von Zuschüssen und Darlehen zur Verfügung, um die Auswirkungen der Coronapandemie in den EU-Mitgliedsstaaten abzufedern.

  • Startschuss zur Konferenz über die Zukunft Europas 2021 führt die EU die auf ein Jahr angelegte Konferenz zur Zukunft Europas durch. Die beispiellose Übung in partizipativer Demokratie bietet den Menschen in der EU die einmalige Gelegenheit, das Europa von morgen mitzugestalten.

  • Russland marschiert in die Ukraine ein: Die EU und ihre internationalen Partner verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands aufs Schärfste. Die EU verhängt eine Reihe harter Sanktionen gegen Russland und unterstützt die Ukraine finanziell, humanitär, militärisch und anderweitig.

  • Zehnte Direktwahlen zum Europäischen Parlament.

  • Präsidentin Ursula von der Leyen trat mit einem neuen Team von Kommissionsmitgliedern ihre zweite Amtszeit an. Am selben Tag trat António Costa die Nachfolge von Charles Michel als Präsident des Europäischen Rates an.

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