Zwei Projekte der NextGenerationEU besuchte Tim Joris Kaiser von der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich bei seinem Aufenthalt in Vorarlberg: Die E-Bus-Flotte des Vorarlberger Verkehrsverbundes in Feldkirch und die Primärversorgungseinheit in Bregenz. So konnte sich der EU-Experte vor Ort und aus erster Hand über die Projekte in Vorarlberg informieren.
Ausbau der E-Bus-Flotte in Vorarlberg
Am 22.4.2024 standen ein Gespräch und eine Besichtigung der neuen E-Busse und der neuen Zentrale von VMobil mit Projektleiter Leonard Lechner und dem Geschäftsführer des Vorarlberger Verkehrsverbunds (VVV) Christian Hillbrand sowie anderen Verantwortlichen auf dem Programm. Von derzeit 17 E-Bussen, die aktuell in Vorarlberg im Einsatz sind, soll die Zahl bis Ende 2025 auf 130 E-Busse erhöht werden – das ist die größte E-Bus-Flotte in Österreich. Gefördert wird der Ankauf dieser Busse durch den EU-Aufbauplan NextGenerationEU mit 49 Millionen Euro.
Erfahrungen im Alltag
Über die Erfahrungen mit den E-Bussen im täglichen Einsatz sowie die Vor- und Nachteile im Gegensatz zu den herkömmlichen Diesel-Bussen tauschte sich Tim Joris Kaiser mit den Mitarbeitern des VVV und der Postbus AG aus. Auch die wirtschaftliche Rentabilität der Busse und die Rückmeldungen der Kunden zu den neuen Bussen wurden thematisiert. Für den EU-Experten sind die E-Busse in Vorarlberg ein beeindruckendes Vorzeigeprojekt in diesem Bereich.
EU-Fördermittel für umweltfreundliche Mobilität
Mit den Fördermitteln von Next Generation EU werden gezielt Initiativen unterstützt, die den „grünen“ Wandel vorantreiben. Der österreichische Aufbauplan legt u.a. mit dem Förderprogramm „Emissionsfreie Busse und Infrastruktur“ (EBIN) einen inhaltlichen Schwerpunkt auf die Förderung umweltfreundlicher Mobilität. Bis 2026 stehen in Österreich Mittel in Höhe von 256 Millionen Euro für das Förderprogramm EBIN zur Verfügung. Das Programm unterstützt Unternehmen beim Ankauf von nichtfossilbetriebenen Bussen und bei der Errichtung der dafür erforderlichen Lade- bzw. Betankungsinfrastruktur. Mit diesen Förderungen will die EU zur Senkung der Treibhausgasemissionen und zur Ressourcenschonung beitragen.
Erste Primäversorgungseinheit in Vorarlberg
Die erste Primärversorgungseinheit in Vorarlberg, das Primärversorgungszentrum Allgemeinmedizin Vorkloster in Bregenz, besuchten Tim Joris Kaiser von der Europäischen Kommission und Martha Stüttler-Hartmann von EUROPE DIRECT Vorarlberg am 23.4.2024. Der Gesellschafter Matthias König informierte über die Synergien der gemeinsamen Praxis und führte durch die Räumlichkeiten. Basis der gut funktionierenden Zusammenarbeit ist, dass alle fünf beteiligten Ärzte gleichberechtigte Mitgesellschafter der neu gegründeten GmbH sind. Die Abläufe werden effizient organisiert: So ist beispielsweise ein wesentlicher Bestandteil für eine einwandfreie und prompte Abwicklung der Terminvergaben eine App und ein neu eingerichtetes Telefonsystem, das die Anrufe automatisiert bearbeitet. Das permanente Telefonklingeln in der Praxis sowie der Unmut der Patientinnen und Patienten über besetzte Telefonleitungen gehören somit der Vergangenheit an.
Große Kundenzufriedenheit
Die PVE Allgemeinmedizin Vorkloster wurde am 1.10.2023 eröffnet und erhält seitdem großen Zuspruch von den Patientinnen und Patienten. Die umfangreichen Öffnungszeiten jeden Tag und die gegenseitigen Vertretungen der Ärzte sorgen für eine große Kundenzufriedenheit. Ziel dieser neuen Art der medizinischen Zusammenarbeit ist eine umfassende, kontinuierliche und koordinierte Patientenversorgung. Unterstützt wird das Ärzte-Team durch diplomiertes Pflegepersonal, eine Diätologin und eine Sozialarbeiterin. So sparen sich die Patientinnen und Patienten weite Wege und können bei Bedarf unkompliziert an die richtige Stelle weiterverwiesen werden. Weitere Primärversorgungseinheiten in Vorarlberg sind geplant.
EU-Fördermittel für Primärversorgung
Österreich erhält im Rahmen des EU-Aufbauplans NextGenerationEU 100 Millionen Euro, um die Primärversorgung noch weiter auszubauen und attraktiver zu machen. Die Fördermittel sollen dafür verwendet werden, die wohnortnahe Gesundheitsversorgung gezielt und nachhaltig zu stärken sowie innovative Versorgungsmodelle zu unterstützen. Zielgruppen sind insbesondere Angehörige unterschiedlicher Gesundheits- und Sozialberufe, Gründerinnen und Gründer von Primärversorgungseinheiten und deren Angestellte. Geplant ist, bis Juni 2026 mindestens 155 Projekte in der Primärversorgung (davon mindestens 45 Projekte zur Errichtung neuer PVE) zu fördern.