Was ist in der vergangenen Woche in der EU passiert? Welche EU-Themen sind für Österreich relevant? Was wird derzeit eigentlich diskutiert? Diese Fragen beantworten wir Ihnen in unserem Wochenüberblick. In unserer neuen Serie erfahren Sie einmal pro Woche, was sich in der EU tut.
Europäisches Jahr der Kompetenzen
In der Rede zur Lage der Union 2022 hat Präsidentin Ursula von der Leyen, 2023 zum auf die Aus- und Weiterbildung ausgerichteten Europäischen Jahr der Kompetenzen ausgerufen.
Der ökologische und der digitale Wandel eröffnen den Menschen und der EU-Wirtschaft neue Chancen. Mit den entsprechenden Kompetenzen werden die Menschen in die Lage versetzt, Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu bewältigen und uneingeschränkt an Gesellschaft und Demokratie teilzuhaben. So wird sichergestellt, dass niemand zurückgelassen wird und die wirtschaftliche Erholung sowie der ökologische und der digitale Wandel sozialverträglich und gerecht sind. Arbeitskräfte mit den nachgefragten Kompetenzen tragen darüber hinaus zu nachhaltigem Wachstum bei, führen zu mehr Innovation und verbessern die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.
Derzeit berichten jedoch mehr als drei Viertel der Unternehmen in der EU über Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften, und die jüngsten Eurostat-Zahlen deuten darauf hin, dass sich nur 37 % der Erwachsenen regelmäßig weiterbilden. Der Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft zeigt, dass vier von zehn Erwachsenen und jede dritte Arbeitskraft in Europa nicht über die grundlegenden digitalen Kompetenzen verfügen. Bereits 2021 wurde zudem in 28 Berufen – vom Baugewerbe über das Gesundheitswesen bis hin zum Ingenieurwesen und zur IT – über einen Arbeitskräftemangel geklagt, was eine wachsende Nachfrage sowohl nach hoch qualifizierten als auch nach gering qualifizierten Arbeitskräften aufzeigt. Außerdem ist der Anteil von Frauen in technikbezogenen Berufen und Studiengängen niedrig: Nur ein Sechstel der IT-Fachkräfte und nur ein Drittel der Absolventen von Studiengängen der Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sind Frauen.
Mehr hier nachlesen: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_6086
EU und USA intensivieren Zusammenarbeit für grüne Energie in Afrika
Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten von Amerika haben vereinbart, ihre Zusammenarbeit zu verstärken, um nachhaltige Energie in Subsahara-Afrika zu fördern, indem das enorme Potenzial des Kontinents im Bereich der Erzeugung von erneuerbarer Energie besser erschlossen und der lokale Zugang zu erschwinglicher grüner Energie verbessert wird. Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, und USAID-Direktorin Samantha Power unterzeichneten in Washington eine neue Vereinbarung über eine engere Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA, die eine gemeinsame Förderung von Projekten wie dem Masterplan für das afrikanische kontinentale Stromnetz ermöglichen wird.
Jutta Urpilainen‚ EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, erklärte: „Im Rahmen von Global Gateway intensivieren wir unsere Zusammenarbeit mit der US-Administration, um die strategische Autonomie unserer afrikanischen Partner aufzubauen, indem wir unter anderem mehr Möglichkeiten eröffnen, erschwingliche, zuverlässige und nachhaltige Energie zu gewährleisten. Gemeinsam können wir noch mehr Schulen und Gesundheitszentren elektrifizieren und die Ungleichheiten im Zusammenhang mit Energiearmut in Subsahara-Afrika noch effizienter bekämpfen.“
Weitere Informationen finden Sie unter:
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_6083
Bekämpfung von Desinformation und Förderung digitaler Kompetenzen
Die Kommission hat Leitlinien für Lehr- und Erziehungskräfte an Primar- und Sekundarschulen zur Bekämpfung von Desinformation und zur Förderung digitaler Kompetenzen im Unterricht veröffentlicht. Diese Leitlinien dienen der praktischen Unterstützung von Lehr- und Erziehungskräften und beinhalten Definitionen technischer Konzepte, Unterrichtsmaterial und Anweisungen zur Förderung eines gesunden Verhaltens im Internet. Das Instrumentarium betrifft drei Themenschwerpunkte: den Aufbau digitaler Kompetenzen, die Bekämpfung von Desinformation und die Bewertung digitaler Kompetenzen.
Direkten Tests zufolge verfügt derzeit ein Drittel der 13-jährigen Schülerinnen und Schüler nicht über grundlegende digitale Kompetenzen, und laut der OECD hat nur gut die Hälfte der 15-Jährigen in der EU nach eigenen Angaben gelernt, subjektive oder einseitige Informationen zu erkennen. Die Rolle der allgemeinen und beruflichen Bildung bei der Bekämpfung von Desinformation und der Förderung digitaler Kompetenzen muss also dringend gestärkt werden.
Die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, erklärte: „Diese Leitlinien sind eine praxisbezogene Handreichung für Lehr- und Erziehungskräfte. Mithilfe der darin enthaltenen Informationen und Instrumente können sie unseren Jugendlichen vermitteln, wie sie sich in der digitalen Welt zurechtfinden. Selbst Lehrkräfte ohne oder mit nur geringen Erfahrungen mit digitaler Bildung sind dadurch in der Lage, ihren Schülerinnen und Schülern einleuchtend zu erklären, wie sie Desinformation erkennen können. Ich bin davon überzeugt, dass diese Leitlinien vielen eine große Hilfe sein werden.“
Mehr hier: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_6048