„Mein Europa“ – von Deshire Shehu

In Albanien geboren und aufgewachsen kam ich 1997 als ausgebildete Volksschullehrerin nach Österreich. Ich fühlte mich hier in diesem wunderbaren Land von Anfang an sehr wohl. Die Arbeit und der Umgang mit den Menschen lag mir besonders am Herzen. Bis 2001 habe ich hier nochmals die Schulbank gedrückt und an meiner beruflichen Weiterbildung gearbeitet. Ende 2001 beendete ich meine Ausbildung und begann sofort im Gesundheitswesen zu arbeiten. Dies war auch gleichzeitig der Beginn meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für den Integrationskreis der Stadtgemeinde Knittelfeld, wo ich als Mitglied in vielen Projekten mitwirkte.

Positiv auffallend durch meine Arbeit im Integrationskreis, wurde ich im März 2015 in den Gemeinderat meiner Heimatgemeinde Knittelfeld gewählt, dem ich bis heute angehöre. Bis zum heutigen Tage übe ich die Funktion als Referentin für Bevölkerungsentwicklung, EU und Internationale Beziehungen aus. Ich bin überzeugte Europäerin und bin mir sicher, dass sich nur in einem gemeinsamen Europa viele Chancen für unsere Menschen anbieten. Europa hat sich für mich in den letzten Jahren sehr gut in wirtschaftlichen, sozialpolitischen aber auch klimabezogenen Themen entwickelt. Die aktuelle Situation rund um Covid-19 ist für ganz Europa nicht einfach, man kann sich nur wünschen, dass sich diese bis dato noch nie dagewesene Ausnahmesituation hoffentlich bald bessert.

Im Rahmen meiner Tätigkeit als Gemeinderätin konnte ich u.a. folgende Veranstaltungen erfolgreich initiieren und umsetzen:

· Europatag 2019

· CAFÉ EUROPA zum Thema „Brexit“

· Dialogveranstaltung zu den Europawahlen 2019

· SchülerInnen der NMS Lindenallee sind „europafit“ 2018

· 2018: „Sprachen neu denken – Grenzen überwinden“

Meine persönliche Erfahrung mit der Europäischen Union:

Die Reise 2016 nach Brüssel war für mich persönlich ein besonders Erlebnis. Ich konnte neue Eindrücke mitnehmen und verstehe jetzt besser wie die Arbeit in Brüssel läuft. Ein für mich bleibender Eindruck waren auch die Gespräche mit verschiedenen Abgeordneten. Des Weiteren hatte ich die Möglichkeit, viele Ideen für meine Arbeit und die anstehenden Projekte in meiner Heimatgemeinde Knittelfeld zu sammeln.

Warum bin ich Europa-Gemeinderätin geworden?

Europa-Gemeinderätin wurde ich aus Eigeninteresse im Zuge meiner Verantwortung als Referentin für EU und internationalen Beziehungen im Gemeinderat von Knittelfeld. Von Anfang an war es für mich von Wichtigkeit ein Netzwerk von Kooperationspartnern wie dem Außenministerium, dem Haus der EU in Wien, Europe Direct Steiermark und anderen Institutionen aufzubauen. An Europa motiviert mich vor allem die Vielfalt der Mitgliedstaaten, der freie Zugang zum Arbeitsmarkt, der Bildung und vor allem der sich daraus ergebenden Chancen für unsere Jugend.

Welche Bedürfnisse und Sorgen nehme ich in meiner Gemeinde wahr?

Viele Bürgerinnen und Bürger sind der Meinung, dass Brüssel zu viele Entscheidungen für uns alle trifft. Laut Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürger besteht eine gewisse Skepsis im Bereich der

Zuwanderung, Arbeitslosigkeit bzw. Freihandelsabkommen. Europäische Fragen bewegen die Menschen heute stärker denn je, gerade deswegen, da viele Entscheidungen der Europäischen Union auch weit in die Städte und Gemeinden hineinreichen. Europa bestimmt unser Leben in vielen Bereichen.

Kritik an diesem Europa: Als Europa-Gemeinderätin und überzeugte Sozialdemokratin wünsche ich mir mehr Solidarität, ein mehr an Informationen für die Bevölkerung und mehr Transparenz. Vor allem wünsche ich mir eine Aufwertung der regionalen Ebene in europäischen Entscheidungsprozessen. Nicht zuletzt dadurch kann das Vertrauen der Bevölkerung in das Europäische Projekt wieder gestärkt werden. Es wäre ein absoluter Traum, wenn es gelingen könnte.

Wir brauchen Europa, weil: Weil wir nur mit der starken Stimme der Europäischen Union in der globalen Welt mitgestalten und somit die Errungenschaften der letzten 60 Jahren bewahren können: Friede, Demokratie, Freiheit.

Europa bietet Chancen für: Europa ist große eine Chance für die Jugend. Stichwort: Erasmus+ Die Europäische Union bittet den Jugendlichen die Chance überall in Europa zu studieren. Viele machen eine Lehre im europäischen Raum; ermöglicht durch den freien Zugang zum Arbeitsmarkt. Die Jugendlichen haben die Chance, Europa zu entdecken, andere Kulturen kennenzulernen und ein Europa ohne Grenzen zu erleben.

Mein persönlicher größter Wunsch an Europa: Ist eine Mitgliedschaft meines Heimatlandes Albanien.

 

Gemeinderätin Frau Deshire Shehu, Knittelfeld, Steiermark

 

WORD-RAP:

Corona – Hat die Menschen zum Nachdenken gebracht

Kaffee oder Tee – Kaffee

Österreich – Heimat, Land zum Wohlfühlen

Hund oder Katze – eindeutig Katze

Brexit – Trennung

Krise oder Chance – jede Krise bringt eine Chance

Krypto – Währungen – Nein, danke…Zocken auf höchster Stufe

Freiheit oder Sicherheit – Beides

Klima – ein wichtiger Teil unserer Zukunft

Buch oder Film – Buch

Spiritualität – befreiend

Künstliche Intelligenz – für viele eine Chance, für viele ein Fluch

E.T. – toller Film aus meiner Kindheit

Lieblingstier – mein Kater Robin

Kochen – Leidenschaft

Sport – sich frei bewegen in der Natur

Natur – Leben und Erleben