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Auf den Spuren von Europa…


Der 9. Mai 1950 gilt als Geburtstag der Europäischen Union. Mit der Unterzeichnung der Schuman-Erklärung zur Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl wurde der Grundstein eines gemeinsamen Weges zuerst einiger, im Laufe der letzten Jahre immer mehr, europäischer Staaten, gelegt.

Was sich für viele vielleicht relativ trocken und nüchtern anhört, bereitet der Politologe und Journalist Ingo Espenschied auf eine unheimlich mitreißende Art auf. Er hat es sich zum erklärten Ziel gemacht, die Faszination Europas, die Entstehung desselben und damit auch der Europäischen Union dem Publikum auf eine spannende und tiefgründige Weise zugänglich zu machen – damit es nicht nur hört und liest, sondern auch fühlt, was sich in den letzten 65 Jahren in Europa zugetragen hat.

Das nahm das Europe Direct Netzwerk Österreich zum Anlass und lud Ingo Espenschied ein, im Rahmen einer Österreich-Tour auch das heimische Publikum an seiner lebendigen Vortragsweise teilhaben zu lassen. So fanden Veranstaltungen in fast allen neun Bundesländern statt.

Dass das Publikum – unter ihnen viele SchülerInnen und StudentInnen – sich durchaus lebhaft vorstellen konnte, wie die europäischen Staaten nach und nach zusammengerückt sind und welchen Weg auch unser Heimatland Österreich zurückgelegt hat, bevor es sich 1994 für einen EU-Beitritt entschieden hat, war offensichtlich. Mitunter konnte man auch erstaunte Minen bei allen Veranstaltungen beobachten. Denn viele verbinden mit Europa und der EU Schlagworte wie Teuro, Eurokraten oder erinnern sich an scheinbar absurde Verordnungen zu krummen Gurken oder verbotenen Kerzen. Doch wie Europa wirklich ist und was es weltweit so einzigartig macht, kommt in dem Vortrag von Ingo Espenschied mehr als deutlich zum Vorschein. Er verbindet lebendigen Live-Kommentar mit auf Kinoleinwände projizierten historischen Fotos, Animationen, Karikaturen, Zeitzeugeninterviews und originalen Wochenschauberichten.

Was Ingo Espenschied betonte und was uns allen gerade in Zeiten wie diesen Zuversicht geben kann: Europa rückte in der Vergangenheit gerade dann näher zusammen, als es sich in den vermeintlich größten Krisen befand. Das nährt die Hoffnung, dass wir auch die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gemeinsam bewältigen können und werden und dass wir es gemeinsam schaffen können, die Einheit in Vielfalt in Frieden und Wohlstand zu leben.