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Die Woche im Blick

Was ist in der vergangenen Woche in der EU passiert? Welche EU-Themen sind für Österreich relevant? Was wird derzeit eigentlich diskutiert? Diese Fragen beantworten wir Ihnen in unserem Wochenüberblick. In unserer neuen Serie erfahren Sie einmal pro Woche, was sich in der EU tut.

 Europäische Hochschulstrategie für eine wirksame Zusammenarbeit

Für die europäische Gesellschaft ist der Beitrag der Hochschulen und anderer Bildungseinrichtungen im tertiären Bereich wichtiger denn je. Europa steht vor enormen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und Bevölkerungsalterung – und ist zugleich von der größten globalen Gesundheitskrise des Jahrhunderts und ihren wirtschaftlichen Folgen betroffen. Hochschulen und der gesamte tertiäre Bildungssektor haben eine einzigartige Position an der Schnittstelle von Bildung, Forschung und Innovation, bei der Gestaltung nachhaltiger und resilienter Wirtschaftsmodelle und bei der Ausprägung einer umweltfreundlicheren, inklusiveren und digitaleren Europäischen Union.

Die beiden angenommenen neuen Initiativen – eine europäische Hochschulstrategie und ein Vorschlag der Kommission für eine Empfehlung des Rates zur Erleichterung einer wirksamen europäischen Hochschulzusammenarbeit – werden die Hochschulen in dieser Situation unterstützen.

Der für die Förderung unserer europäischen Lebensweise zuständige Vizepräsident, Margaritis Schinas, erklärte: „Exzellente und inklusive Hochschulen sind sowohl eine Voraussetzung als auch eine Grundlage unserer europäischen Lebensweise. Sie fördern offene, demokratische und faire Gesellschaften sowie nachhaltiges Wachstum, Unternehmertum, Integration und Beschäftigung. Unsere heutigen Vorschläge sollen die transnationale Zusammenarbeit auf eine neue Ebene bringen: Durch gemeinsame Werte, mehr Mobilität, eine größere Reichweite und die Ausschöpfung von Synergien wollen wir eine wahrhaft europäische Dimension im Hochschulsektor schaffen.“

Weitere Informationen finden Sie unter: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_365

 

Bildungswesen: Nachhaltigkeit soll in der EU zum Kernthema werden

Die Kommission hat einen Vorschlag für eine Empfehlung des Rates zum Lernen für ökologische Nachhaltigkeit veröffentlicht. Ziel des Vorschlags ist es, die Mitgliedstaaten, die Schulen, Hochschulen, Nichtregierungsorganisationen und alle anderen Bildungsanbieter dabei zu unterstützen, Wissen und Kompetenzen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit, des Klimawandels und des Umweltschutzes zu vermitteln. Im veröffentlichten neuen europäischen Kompetenzrahmen für Nachhaltigkeit, den die Gemeinsame Forschungsstelle entwickelt hat, wird aufgezeigt, welche Kompetenzen für den ökologischen Wandel benötigt werden, darunter kritisches Denken, Initiativgeist, Achtung der Natur und ein Verständnis für die Auswirkungen, die alltägliche Handlungen und Entscheidungen auf die Umwelt und das Klima haben.

Im Vorschlag der Kommission werden die Mitgliedstaaten dazu aufgefordert,

  • Lernenden aller Altersgruppen Zugang zu hochwertiger und inklusiver allgemeiner und beruflicher Bildung in den Bereichen Klimawandel, Biodiversität und Nachhaltigkeit zu bieten,
  • das Lernen für ökologische Nachhaltigkeit als Priorität in der Politik und in den Programmen der allgemeinen und beruflichen Bildung festzulegen, um das Bildungswesen dahin gehend zu unterstützen, dass es zum grünen Wandel beitragen kann.
  • Wirksame ganzheitlich institutionelle Nachhaltigkeitskonzepte zu fördern, die Folgendes abdecken: Lehre und Lernen, visionäres Denken, Planung und Steuerung, aktive Beteiligung von Lernenden und Personal, Gebäude- und Ressourcenmanagement sowie Partnerschaften mit örtlichen Gemeinschaften und dem weiteren Umfeld;
  • nationale Mittel und EU-Mittel zu mobilisieren – für Investitionen in nachhaltige und grüne Infrastruktur, Berufsbildung sowie Instrumente und Ressourcen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und der Bereitschaft der allgemeinen und beruflichen Bildung für den grünen Wandel.

Mehr hier nachlesen: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_327

 

Budget für humanitäre Hilfe in Höhe von 1,5 Mrd. EUR für 2022

Die humanitären Krisen in der ganzen Welt nehmen weiter zu. Es sind zwar vor allem Konflikte und Gewalt, die den großen Bedarf an humanitärer Hilfe verursachen, doch die Lage wird zunehmend durch Naturkatastrophen wie Dürren oder Überschwemmungen verschärft, die durch den Klimawandel und die Umweltzerstörung immer häufiger auftreten. Um den am stärksten betroffenen Menschen weltweit zu helfen, hat die Kommission ihr erstes jährliches Budget für humanitäre Hilfe in Höhe von 1,5 Mrd. EUR für 2022 angenommen.

Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, erklärte dazu: „Der humanitäre Bedarf ist so groß wie nie zuvor und wächst weiter. Dies ist hauptsächlich auf Konflikte zurückzuführen, aber in zunehmendem Maße auch auf globale Herausforderungen wie den Klimawandel und COVID-19. Dank unserer humanitären Hilfe kann die EU weiterhin ihrer Aufgabe gerecht werden, Menschenleben retten und die Grundbedürfnisse der betroffenen Bevölkerungsgruppen decken. Die Mittel werden nicht nur für die Reaktion auf neue und gut sichtbare Krisen, sondern auch für bestehende, anhaltender oder wiederkehrende humanitäre Krisen u. a. in Kolumbien oder Südsudan oder für die Rohingya-Krise bereitgestellt.“

Mehr hier: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_363