Was ist in der vergangenen Woche in der EU passiert? Welche EU-Themen sind für Österreich relevant? Was wird derzeit eigentlich diskutiert? Diese Fragen beantworten wir Ihnen in unserem Wochenüberblick. In unserer Serie erfahren Sie einmal pro Woche, was sich in der EU tut.
Lebenslanges Lernen und hochwertige Bildung sollen Arbeitskräftemangel entgegenwirken
Die von der Europäischen Kommission am 05. März vorgelegte Union der Kompetenzen soll wesentlich zur Steigerung der EU-Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Die Kommission schlägt bis 2030 eine Reihe neuer Ziele vor. So sollte beispielsweise der Anteil der unterdurchschnittlichen Leistungen in den Bereichen Lesen und Schreiben, Mathematik und Naturwissenschaften sowie bei den digitalen Kompetenzen weniger als 15 % betragen, während der Anteil der Spitzenleistungen mindestens 15 % erreichen sollte; der Anteil der Schülerinnen und Schüler in der beruflichen Erstausbildung mit mittlerem Abschluss in STEM (Science, technology, engineering, and mathematics)-Feldern sollte bei mindestens 45 % liegen, davon sollte mindestens ein Viertel weiblich sein. Die EU will weiters Initiativen ergreifen, um regelmäßige Weiterbildung zur Norm zu machen, die Mobilität von Fachkräften zu unterstützen und die Attraktivität der EU für Talente zu erhöhen.
Europäische Kommission präsentiert Aktionsplan zur Stärkung des Automobilsektors
Die Europäische Kommission hat am 05. März einen Aktionsplan für einen innovativen und nachhaltigen Automobilsektor vorgelegt. Unter anderem wird sie 1,8 Milliarden Euro bereitstellen, um eine sichere und wettbewerbsfähige Lieferkette für Batterierohstoffe zu schaffen. Das soll dazu beitragen, eine starke europäische Produktionsbasis aufrechtzuerhalten und strategische Abhängigkeiten zu vermeiden. Die Kommission wird in diesem Monat eine gezielte Änderung der Verordnung über CO2-Normen für Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge vorschlagen. Diese soll es den Automobilherstellern ermöglichen, ihre Compliance-Ziele zu erreichen, indem sie ihre Leistung über einen Zeitraum von drei Jahren (2025-2027) durchschnittlich bewerten. Etwaige Defizite in einem oder zwei Jahren könnten demnach durch ein besseres Abschneiden in den anderen Jahren ausgeglichen und die allgemeinen Ziele für 2025 beibehalten werden.
Europäische Kommission veröffentlicht Fahrplan zur Stärkung der Frauenrechte
Die Europäische Kommission hat am 07. März im Vorfeld des Internationalen Frauentags am 8. März ihren Fahrplan für die Frauenrechte und den Bericht über die Gleichstellung der Geschlechter in der EU 2025 vorgestellt. Der Fahrplan wird die Agenda für die Gleichstellung der Geschlechter voranbringen und eine langfristige politische Vision für den weiteren Ausbau von Frauenrechten etablieren. In den vergangenen fünf Jahren hat die EU mit Rechtsvorschriften historische Fortschritte erzielt und viele Bereiche abgedeckt: von der Lohntransparenz über die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im Hinblick auf eine gleichberechtigte Aufteilung von Care-Arbeit und die ausgewogenere Vertretung von Frauen und Männern in Führungsetagen bis hin zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen. Trotz dieser regulatorischen Errungenschaften sind die Fortschritte innerhalb der einzelnen Bereiche und Mitgliedstaaten nach wie vor langsam und uneinheitlich, wie der Bericht aufzeigt. Jede dritte Frau in der EU hat in ihrem Leben bereits körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren. Die Lücken bei der Beschäftigung und beim Lohn schließen sich nur langsam, während Gewalt gegen Frauen, diskriminierende Normen und Klischees weiterhin bestehen. Frauen sind in Niedriglohnjobs über- und in Führungsrollen unterrepräsentiert.