Europäischer Tag der Lohngleichheit

Frauen verdienen in der Europäischen Union immer noch weniger als Männer, auch wenn sich das geschlechtsspezifische Lohngefälle 2018 gegenüber 2017 von 14,5 % auf 14,1 % leicht verringert hat. In Österreich betrug das Lohngefälle 2018 überdurchschnittliche 20,4 % (nach 20,7 % in 2017), wie jüngste Zahlen des EU-Statistikamts Eurostat zeigen. Der Europäische Tag der Lohngleichheit – ab dem Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen für die gleiche Arbeit bis Jahresende symbolisch nicht mehr bezahlt werden – fällt heuer auf den 10. November. „In ganz Europa verdienen Frauen immer noch durchschnittlich 86 Cent für jeden Euro, den ein Mann verdient. Frauen müssen folglich 51 Tage mehr arbeiten, um auf dasselbe Einkommen zu kommen wie ihre männlichen Kollegen“, unterstreichen EU-Kommissionsvizepräsidentin für Werte und Transparenz Jourová, EU-Beschäftigungskommissar Schmit und EU-Gleichstellungskommissarin Dalli in einer gemeinsamen Erklärung. „Die Pandemie hat diese strukturellen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern und das Armutsrisiko verschärft. Frauen sind überrepräsentiert in schlecht bezahlten Jobs an vorderster Front, die die grundlegendsten und wesentlichen Gemeinschaftsdienste erbringen. Darüber hinaus sind sie unverhältnismäßig häufig in informellen Beschäftigungsverhältnissen tätig, die nicht sozial abgesichert sind“, heißt es weiters. Das sei nicht nur unfair, sondern widerspreche auch den Werten der EU – denn der Grundsatz des gleichen Arbeitsentgelts ist in den Europäischen Verträgen fest verankert: „Dafür steht diese Union. Das ist die Union der Gleichheit.“ Die Europäische Kommission setzt an unterschiedlichen Stellen an: „In diesem Jahr haben wir unsere Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Europa vorgestellt, die Maßnahmen zum Abbau des Lohngefälles enthält. Und das ist noch nicht alles. Lohndiskriminierung und geschlechtsbezogene Verzerrungen bei den Lohnstrukturen müssen ein Ende haben. In den kommenden Wochen werden wir die Einführung verbindlicher Maßnahmen zur Lohntransparenz vorschlagen. Angemessene Mindestlöhne können dazu beitragen, das geschlechtsspezifische Lohngefälle zu verringern, da mehr Frauen als Männer einen Mindestlohn verdienen“, halten Jourová, Schmit und Dalli fest.  Mehr