Sophie Kreilmaier
Sophie Kreilmaier

Mein Europa – Nicole Mayr

Ob Freiwilligendienst im Ausland, ein sogenanntes Solidaritätsprojekt, um eine coole Idee umzusetzen, oder Discover EU – es gibt zahlreiche EU-Jugend-Programme, um den
eigenen Horizont zu erweitern und fürs Leben dazu zu lernen.

Bei mir begann meine Reise als ich (so gut wie gratis!) mit 18 ein Jahr lang einen Freiwilligendienst in Budapest machte. Nicht nur über mich selbst lernte ich viel – durch
etliche Kennenlern- und Selbstreflexionsseminare mit anderen Freiwilligen aus ganz Europa und natürlich dem Alltag in einer neuen Umgebung – sondern auch über die
gesetzlichen und vor allem schulischen Unterschiede/Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern in Europa. Erst durch intensiven Kontakt mit Leuten aus verschiedenen
Ländern, verstand ich, dass egal wo ich bin – mit manchen Menschen komme ich besser klar und mit manchen nicht, ganz unabhängig von der Landesherkunft.

Ein Jahr nach meinem Freiwilligendienst durfte ich mit meinem gewonnenen (und durch Corona-verzögerten) Discover EU-Ticket durch ganz Europa reisen. Durch die
internationalen Freundschaften und Kontakte, die ich u.a. auch im Freiwilligennetzwerk nach dem Auslandsjahr knüpfen konnte (EuroPeers), hatte ich fast überall
Übernachtungsmöglichkeiten (billigeres Reisen juhu!) und gleich „locals“, die mich zu den spannenderen und weniger touristischen Spots brachten.
Zurück von meiner Interrail Reise beschlossen ein paar Freundinnen und ich, durch ein sogenanntes Solidaritätsprojekt (man bekommt Geld für ein beliebiges
Projekt, dass man umsetzen möchte) gratis vegane Kochkurse für Menschen in Wien anzubieten. Diese Möglichkeit kann ich auch sehr empfehlen, wenn ihr irgendein cooles
Projekt im Kopf habt und finanzielle Unterstützung braucht.

Zum Thema Europa – vor allem in Bezug auf die USA definiere ich mich als Europäerin, vor allem, nachdem ich durch meinen alten Mitbewohner aus den USA merkte, was für
mich selbstverständlich war – „Was? Eine staatlich geregelte Krankenversicherung für alle? Wenigere Kosten für Medikamente und Operationen? Strengere Waffengesetze?
Fantastische Zug- und generell Öffi-Verbindungen fast durch den ganzen Kontinent?“. Sein Kulturschock fand kaum ein Ende. Auch, wenn ich finde, dass die EU immer kritik- und ausbaufähig bleiben sollte, denke ich müssen wir uns alle Selbstverständlichkeiten immer wieder vor Augen führen und wertschätzen.
Dies führte mich auch zu meinem Studium an der Uni Wien: Europäische Ethnologie. Selbstverständlichkeiten und (eigene) Privilegien sowie menschengemachte Strukturen
zu hinterfragen gehört zum Hauptfokus des Studiums. Das hat mir gezeigt, wie ich mehr Verständnis und Empathie für andere Lebensrealitäten haben kann, ganz ähnlich wie
auch bei den Programmmöglichkeiten der EU, bei denen ich verschiedenste Leute kennengelernt habe und mich getraut habe, auf (zuerst fremde) Leute zuzugehen, nur
um dann zu merken, dass ich immer Gemeinsamkeiten finde, auch wenn es zuerst nicht so scheint.

Mein Appell an euch: nutzt die tollen Möglichkeiten der EU-Jugendprogramme! Ihr lernt dabei nicht nur viel über die Welt, sondern auch über euch selbst

Europäische Union – Frieden
Kaffee oder Tee? – Tee
Österreich – kein Meer
Arbeit – hoffentlich sinnvoll
Freiheit oder Sicherheit? – beides überdenken, wenn es anderen schadet
Kultur – ein Begriff, der nicht nur nationalstaatlich gedacht werden kann
Vertrauen oder Kontrolle? – Vertrauen!
Lieblingsbuch – zu viele
Städtetrip oder Urlaub auf der Alm? Beides zu seiner Zeit
Selber kochen oder bekochen lassen? – Selber kochen
Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang? – Sonnenaufgang
Lieblingsstadt in Europa – Budapest, Brüssel, Marseilles, Graz

Link Freiwilligendienst Info: https://www.solidaritaetskorps.at/das-programm/fuer-jugendliche/freiwilligenprojekte/
Link Discover EU Info: https://youth.europa.eu/discovereu_de
Link Solidaritätsprojekt Info: https://www.solidaritaetskorps.at/das-programm/fuer-jugendliche/solidaritaetsprojekte/
Link Veganer Kochkurs: https://vegankochen-wien.jimdosite.com