Mein Engagement für dieses Friedensprojekt begann schon früh, indem ich als junger Mann in den 1980er-Jahren an Demonstrationen für ein friedliches und ökologisches Europa teilnahm. Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union war für mich der Grund, warum ich während des Studiums der Rechtswissenschaften in den 1990er-Jahren meinen Schwerpunkt auf Europarecht legte. Damals noch ein „Orchideenfach“ und kein Pflichtfach an der Universität. Mein Leben lang habe ich Dinge hinterfragt und gab mich nie damit zufrieden, dass etwas „eben so ist, wie es ist“. Ich wollte und will es verstehen und davon überzeugt sein, oder eben nicht.
Seit 2006 bin ich Obmann der EuropaUnion Vorarlberg und spreche mit den Menschen auch auf der Straße über unser Europa und höre dort, wo „der Schuh“ den Mittelstand tatsächlich drückt.
Seit 2023 bin ich auch Obmann der Volkshilfe Vorarlberg und sehe hier nun deutlich, wie sehr schlechte Politik in ganz Europa dazu führt, Menschen in Armut zu bringen bzw. zu halten. Ganz besonders bei den Minderheiten, bei den Armutsmigranten, die eigentlich in vielen Fällen auch in der EU nur billige Arbeitssklaven sind. Das sind Menschen, die niemals die Hoffnung aufbauen können, dass es für sie besser wird, weil die politischen Rahmenbedingungen – auch der Europäischen Union – so vorgegeben sind, dass dies nicht erfolgen kann und die mit dem Kniefall vor angeblich bestehender wirtschaftlicher Zwänge immer weiter verschlechtert werden.
Das im Vertrag über die Europäische Gemeinschaft noch deutlich erkennbare Modell der sozialen Marktwirtschaft wurde leider spätestens Mitte der 1980er-Jahre verlassen und hat die Arbeitnehmer in den prekären Arbeitsverhältnissen ärmer gemacht. Gewonnen haben nur die bereits gut begüterten, für die das Europäische Einigungsprojekt nur so lange wichtig ist, solange sie davon profitieren können.
Vor einigen Jahren hatte ich die Möglichkeit, die Zeitung „Europastimme“ zu übernehmen. Dadurch ist es mir nun dort möglich, meine Sichtweise, aber auch Kritik, an unserem gemeinsamen Werk öffentlich anzubringen. Denn dieses Einigungswerk ist zu wichtig, als dass es kritiklos den politischen Niederungen ausgeliefert wird. Es ist wichtig, die Schritte, die erforderlich sind, aber auch die Fehlentwicklungen (zB im Asylverfahren ganz aktuell) und Bücklinge vor den Populisten aufzuzeigen und auch die leider bestehende zu große Zurückhaltung der Europäischen Kommission in wichtigen Fragen der Zukunft. Gerade in dem Bereich der Entwicklung der Union bedauere ich sehr, dass zu viele Mitglieder der Europäische Kommission die früher bestandene enge Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament verlassen haben und sich zu sehr dem Rat der Europäischen Union andienen. Dies führt politisch in eine Sackgasse und nur dazu, dass nationale Egoismen auf europäische Ebene gehoben werden und als „Fortschritt“ verkauft werden können, obwohl es klare Rückschritte für das Einigungswerk sind.
Ich hoffe, dass ich es noch erlebe, dass die Vereinigten Staaten von Europa verwirklicht werden.
Word-Rap
Europa – unsere Zukunft
Europäische Union – In Vielfalt vereint
Ukraine-Krieg – schlimm
Grenzen – überwindbar
Zukunft Europas – sehr wichtig
Energiekrise – selbstgemacht
Österreich – politischer Rückschritt über Rückschritt
Heimat – ein Wort
Politik – traurig
Nationalismus – noch trauriger
Sicherheit – muss dem Menschen dienen
Solidarität – eines der schönsten Worte
Digitalisierung – unaufhaltsam
Kultur – das, wo Frauen den Männer haushoch überlegen sind
Junge Menschen – Engagement
Lieblingsort in Europa – überall
Buch oder Film – Erinnerungen eines Europäers von Jean Monnet
Musikhören oder selber Singen – selber singen (solange keiner zuhört)
Kochen oder Restaurant – selber kochen
Was mir imponiert – Zivilcourage
Was ich nicht mag – Dummheit
Einen Kaffee würde ich gerne trinken mit – Bruno Kreisky und Jacques Delors
Mein Lebensmotto – leben und leben lassen
