Das EUROPE DIRECT Wien stellt vor: Ingrid Ausserer
Ich fühle mich stark mit Österreich und Europa verbunden. Gerade heute ist die Europäische Union mehr denn je ein bedeutendes Staatenbündnis, um globale ökologische, soziale und politische Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Im Jubiläumsjahr #at30eu wird ein Blick zurückgeworfen auf die Zeit, als Österreich der Europäischen Union beitrat. Ich erinnere mich gut daran: Damals hatte ich Zweifel, ob der EU-Beitritt tatsächlich eine Verbesserung für Österreich bringen würde – etwa im Hinblick auf Umweltstandards oder die Einbindung von BürgerInnen in politische Entscheidungsprozesse.
Heute, viele Jahre später, hat sich meine Sicht auf die EU gewandelt. In meiner Arbeit bei Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule beschäftige ich mich mit (Europa)Politischer Bildung. Diese Auseinandersetzung hat auch mein Verständnis für die Bedeutung der Europäischen Union wesentlich vertieft – insbesondere in Bezug auf Frieden, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Seit mehreren Jahren arbeitet Zentrum polis eng mit dem Haus der Europäischen Union zusammen. Ich bin für das Netzwerk EUropa in der Schule verantwortlich, das auf Initiative der Vertretung der Europäischen Kommission, des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments sowie des Bildungsministeriums ins Leben gerufen wurde. Das Netzwerk unterstützt mit seinem Angebot PädagogInnen, Europa im Unterricht verstärkt aufzugreifen: Ich finde es wichtig, junge Menschen für europäische Fragestellungen zu sensibilisieren, ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, sich in demokratische Prozesse auf nationaler und europäischer Ebene einzubringen.
Zusätzlich unterstütze ich das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments bei der Umsetzung des Programms „Botschafterschulen für das Europäische Parlament“, das sich an Schulen der Sekundarstufe II richtet. Ziel des Programms ist es, Europa in den Schulalltag zu bringen und dabei möglichst eng an der Lebensrealität der SchülerInnen anzusetzen. Die Rückmeldungen von Jugendlichen und PädagogInnen sind durchwegs positiv und bestätigen mich in meinem Engagement. Die Aktivitäten im Rahmen des Programms sind vielfältig: So übernehmen etwa ältere Schülerinnen die Rolle von JuniorbotschafterInnen, erklären ihren MitschülerInnen, wie die EU funktioniert, oder motivieren sie, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. In Gesprächen mit Europaabgeordneten erhalten die Jugendlichen direkte Einblicke in die politische Praxis auf europäischer Ebene. Gleichzeitig erfahren die Abgeordneten, welche Sorgen, Hoffnungen und Visionen junge Menschen mit Blick auf die Zukunft Europas haben.
Demokratie und Europa sind lebendige Gestaltungsräume und es ist bereichernd, dazu beizutragen, junge Menschen zu fördern, sich aktiv einzubringen und Verantwortung zu übernehmen.