Mein Europa – Katharina Schmid

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Katharina Schmid ist unsere niederösterreichische Europäerin des Monats!

 

Europa befindet sich in einem stetigen Wandel mit neuen Herausforderungen – umso wichtiger sehe ich es, gerade jetzt als EU-Bürgerin die Möglichkeit zu ergreifen, sich die Werte und Errungenschaften, welche die „Europäische Union“ hochhält, zu vergegenwärtigen.

Nicht nur während des Jusstudiums im Rahmen meines Erasmussemesters, sondern auch weiterhin, jetzt in meinem Berufsleben als Verwaltungsjuristin beim Land NÖ, spielt das EU-Recht im täglichen Arbeitsalltag eine wichtige Rolle.

 

Brüssel erleben und mitwirken

Erst kürzlich durfte ich eine besondere Chance ergreifen – die Europäische Union in Brüssel ganz „hautnah“ erleben – denn das Land NÖ bietet seit 2021 für NÖ-Landesbedienstete eine berufliche Weiterbildungsmöglichkeit im Niederösterreichischen Verbindungsbüro in Brüssel (NÖVBB) an.

Das NÖVBB bildet die Verbindung des Bundeslandes NÖ zu den Europäischen Institutionen. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die NÖ Interessen in den Entscheidungsabläufen der EU entsprechend wahrzunehmen und zu vertreten.

 

Brüssel hautnah

Im Februar 2023 trat ich meine Reise nach Brüssel mit viel Spannung im Gepäck an und fühlte mich durch die herzliche Aufnahme in das NÖVBB-Team auch gleich sehr willkommen. Mein Fokus lag in dieser fünfmonatigen Ausbildungszeit vor allem darin, mich mit aktuellen EU-Themen der Landesverwaltung, vor allem im Bereich Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Jagd, inhaltlich auseinanderzusetzen und zu vertiefen. Die unzähligen Veranstaltungen mit Impulsvorträgen und Diskussionsrunden sowie Arbeitskreise ermöglichten mir den Aufbau eines wertvollen Netzwerks verschiedener Expertinnen und Experten, die sich mit thematisch gleichen Sachverhalten beschäftigen bzw. an Gesetzgebungs- und Vollziehungsprozessen beteiligt sind. Um generell die EU-Institutionen sowie deren Prozesse „griffiger“ zu machen, durfte ich an diversen von ihnen organisierten Sitzungen, Konferenzen oder Workshops teilnehmen. Neben täglichen Informationsmanagementaufgaben durfte ich auch an einigen spannenden Projekten mitwirken, beispielsweise zum Thema Landflucht, Biodiversität sowie Zukunft der Kohäsionspolitik für die EU-Regionen. Gerade hier konnte ich die geballte Energie, den Willen und den Idealismus spüren und erleben. Darüber hinaus habe ich festgestellt, wie wichtig es ist, gemeinsam mit Partnern oder verbündeten Regionen zusammenzuarbeiten, um erfolgreich Entwicklungen voranzutreiben.

 

Durch all diese vielfältigen Erfahrungen konnte ich tiefere Einblicke zu den Zusammenhängen zwischen EU-Gesetzgebungs- und Verwaltungsebene sowie zu künftigen Entwicklungen und Abläufen im EU-Kontext für die weitere Arbeitspraxis dazugewinnen.

 

„Das Thema Europa lässt einen nicht mehr los“

Aktuell befinden wir uns in einer Zeit, in der Themen wie Sicherheit, Klimaschutz, Rechtsstaatlichkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Digitalisierung in der EU an der Tagesordnung stehen. Die bereits erzielten Errungenschaften wie der Frieden, die Grundfreiheiten, die gemeinsame Währung, die Wirtschaftskraft sowie das Niveau der Sozialleistungen innerhalb der EU sind wertvoller Bestand, der – wie ich finde – von uns nicht als selbstverständlich erachtet werden darf. Ganz bewusst habe ich daher diese Gelegenheit genutzt und mir besonders durch die Zeit in Brüssel ein erweitertes europäisches Bewusstsein geschaffen.

 

Brüssel habe ich nicht als unbewegliche, rein bürokratische EU-Hauptstadt kennengelernt, sondern vielmehr als einen Ort, an dem ein dynamischer, offener und lebhafter Austausch stattfindet und trotz unterschiedlicher Interessen gemeinsame Lösungen entstehen – ganz nach dem EU-Motto “United in diversity“.

 

WORDRAP

Was bedeutet für mich:

Europäische Union – wichtigstes & größtes Friedensprojekt

Gemeindearbeit und Europa – wertvoller Beitrag für alle EU-Bürgerinnen & EU-Bürger

Klima- & Naturschutz – wichtiger denn je!

Solidarität – füreinander einstehen & danach handeln – ein Grundwert der EU

Sprachenvielfalt – bereichert & fördert die Offenheit gegenüber anderen Kulturen

Digitalisierung – rasch voranschreitender Wandel in eine spannende Zukunft mit notwendigem kritischem Blick auf den Nutzen für uns Menschen

Junge Menschen – DIE Generation der Zukunft, die die EU trägt und gestaltet

Handwerk – unverzichtbare Tätigkeit, die bewahrt, aber auch weiterentwickelt werden soll

Elektroautos – ein guter erster Ansatz – bei Einsatz von erneuerbarer Energie

Heimat – das Gefühl des Vertrautseins & Willkommenseins

Kultur & Brauchtum – die Identität der verschiedenen Regionen

 

Persönliche Präferenzen:

Als Kind wollte ich – schon immer viel entdecken

Mein Lebensmotto – Sei offen für Neues!

Letztes Buch – Die Vermessung der Welt

Kochlöffel oder Restaurant – mal so, mal so 😉

Bade- oder Wanderurlaub – Wanderurlaub – erst kürzlich wieder im Ötschergebiet

Lieblingsstadt/-Städte in Europa – es gibt so viele wunderbare Städte … Lissabon, Dubrovnik, Wien …

Was ich sehr schätze – respektvoller & ehrlicher Umgang

Städtetrip oder Urlaub am Land – am besten eine Kombination

Mein Lieblingsunterrichtsfach in der Schule war – generell Sprachen, vor allem Spanisch