Ich komme aus Ried im Innkreis, ich fühle mich als Österreicher und vor allem als Europäer.
Hier ist alles so unkompliziert: das Reisen, das Telefonieren, zu sehen, wie Menschen in der gesamten EU arbeiten oder studieren können. Etwas Besondereres sind die gemeinsamen Werte: Freiheit, Demokratie, Redefreiheit, Menschenrechte und der Umgang mit Minderheiten.
Zwei meiner Enkel leben mit ihren Eltern in Brüssel: Sie lieben beide Länder und fühlen sich als Österreicher und Belgier, sprechen holländisch und deutsch. Diese Vielfalt, die wir alle leben können, ist einzigartig. Ich war über 40 Jahre lang Lehrer, auch hier war mir das Vermitteln der Toleranz dem Anderen gegenüber genauso wichtig, wie das Bewusstmachen von Gemeinsamkeiten.
Als Lehrer-Fortbildungsleiter für Europa-Lernen habe ich etliche Exkursionen nach Brüssel organisiert, um zu sehen, wie die Europäische Union funktioniert und um die Spielregeln auf der politischen Bühne kennenzulernen. So fasziniert mich unter anderem, wenn zwei EU-Beamte aus verschiedenen Ländern miteinander verhandeln, dann verwendet keiner seine Muttersprache, sondern weicht auf eine andere EU-Sprache aus, um die Ausgewogenheit im Ergebnis zu garantieren.
Ja, und als Vorsitzender der Innviertler Künstlergilde, einer 100 Jahre alten Künstlervereinigung, sehe ich, wie LEADER-Programme helfen. Die Bedeutung von Kunstwerken und kultureller Gestaltung und ihren internationalen Austausch zu fördern, heißt, ein positives, gemeinsames Europa erlebbar zu machen.