Konrad Fellerer
Konrad Fellerer

Mein Europa – Konrad Fellerer

Mittlerweile in meinen späteren Dreißigern, lebe ich in einer festen Partnerschaft mit Frau und Kind. Geboren in Wien, mit einer Zwischenstation in Kärnten bin ich seit über 15 Jahren in Graz sesshaft und glücklich. Hier habe ich mein Philosophiestudium, sowie mein Lehramt-Studium abgeschlossen. Neben meiner Arbeit für die Panthersie für Europa, arbeite ich in freier Praxis als Psychotherapeut. Europa begleitete mich in meiner Arbeit seit über 10 Jahren und das sehr intensiv. Seit 2013 bin ich fixer Bestandteil der Panthersie für Europa und kann mit Engagement für die europäische Idee mit vielen Menschen in der Steiermark unterschiedlichster Herkunft im Gespräch sein.

Was verbirgt sich hinter Panthersie für Europa?

Diese Frage stellen wir auch immer unseren Teilnehmer:innen unserer Aktivitäten. Auf Panther und Fantasie kommen sie meistens schnell, die Konnex zu Europa fällt dann aber ein wenig schwerer. Es geht hier um die Metapher Panther im steirischen Wappen und dass wir als Steirer:innen Europa mitgestalten können. Die Personen die hinter der Panthersie stehen sind bzw. sie verkörpern sind meine Kollege Markus Plasencia und ich. Was noch dahinter steckt, ist unser Engagement jungen Menschen Europa zu vermitteln. Das machen wir nicht indem wir Vorträge zur Europäischen Union halten, sondern indem wir einen Wahrnehmungs- und Diskussionsraum für ihre Lebenswelt Europa schaffen und das was Ihnen persönlich wichtig ist. Diskutieren, Podcasts aufnehmen oder Postkarten designen – der methodische Weg um Teilaspekte, angelehnt an die European Youth Goals, anzusprechen ist dann sehr vielfältig. Ziel ist es jungen Menschen, das Gefühl und das Know-How mitzugeben, dass Sie Europa im Kleinen oder Großen mitgestalten können und sich das für uns alle auszahlt.

Meine persönliche Erfahrung mit der Europäischen Union?

Mein erstes persönliches Erlebnis war ein Besuch mit der Schulklasse in Brüssel. Damals war ich ca. 13 Jahre und mir der Tragweite dieses Besuches noch nicht bewusst. Es hat aber nachhaltig mein Bild geprägt und ich habe Brüssel total positiv in meinem Bewusstsein abgespeichert. Die Wahrnehmung hat sich in den Folgejahre geändert und in Zeiten globaler Krisen ist sie für mich noch wichtiger geworden. Vor allem Institutionen wie das Europäische Parlament vermitteln ein demokratische Kultur fernab von Parteizwang, wie man sie im nationalen Parlament nicht findet.

Warum engagiere ich mich für Europa?

Europa ist ein sehr komplexer Begriff, der in sich eine jahrhundertelange Geschichte trägt. Oft fällt es schwer punktgenau darauf zu antworten was Europa eigentlich ist und das erlebt man in den unterschiedlichen Diskussionen mit jungen Menschen. Für einige ist Europa die Europäische Union, für andere der Grund warum alles teurer wird und für viele ein Raum um vielfältige Erfahrungen zu machen. Ich finde diese unterschiedlichen Perspektiven spannend und die Diskussionen über das Europa seiner Menschen. Wahrscheinlich ist es die Faszination, dass Europa trotz dieser Unschärfe eine Lösung für die Zukunft ist. Ich engagiere mich vielleicht weniger für irgendein Europa, sonder für Europäer:innen, damit wir gemeinsam in einem lebenswerten Europa miteinander existieren können.

Wenn Europa ein Tier ist?

Dann wäre es aus meiner Sicht ein Blauwal. Ein Blauwal, weil er der schwerste und mächtigste Bewohner des Meeres ist. Er bewegt sich langsam kommt aber zu seinem Ziel. Außerdem ist er gutmütig und kein Jäger. Europa nimmt man hin und wieder als träge wahr, aber das ist oft auch ein Aspekt, den es in demokratischen Systemen auszuhalten gilt. Man kommt halt auch langsam an sein Ziel.

Welche Bedürfnisse und Sorgen nehme ich im Zusammenhang mit Europa wahr?

Die meisten jungen Menschen erleben Europa als ihre Lebenswelt. Es ist eher so, dass man Ihnen das Bewusst sein für die europäische Dimension wieder näher bringen muss, weil das Vernetzt-Sein schon alltäglich ist. Sorgen haben wir vor allem im letzten Jahr aufgrund des Krieges in der Ukraine bei jungen Menschen wahrgenommen. Krieg an der eigenen europäischen Grenze, hat auch ein Stück weit das Bewusstsein für ein geeintes Europa aufkommen lassen. Trotzdem gibt es auch die Tendenz sich (geistig) verstärkt in den eigenen (nationalen) Grenzen zu bewegen.

Mein persönlicher größter Wunsch an Europa:

Liebes Europa, bitte bleib so widersprüchlich, spannend, vielfältig und dann doch wieder einig, wie du es bist und sein kannst. Wenn alle Europäer:innen Europa als gemeinsame Chance begreifen, dann gibt es aus meiner Sicht wieder die Möglichkeit Visionen zu bauen, die uns alle fit für die Zukunft machen.


WORD-RAP:

Europa – Realität und Utopie

Demokratie – Nach wie vor unsere Zukunft

Schule und Bildung – Mehr Bildung, weniger Ausbildung

Brexit – Fehler

Krise oder Chance – nicht oder sondern und

Freiheit oder Sicherheit –  Sicherheit bringt Freiheit

Klima – Uhu Stick

Buch oder Film – als Jungvater momentan keines von beiden

Actionbound – eine Leidenschaft

Künstliche Intelligenz – zu schnell

Sport – Mein Leben mit Strava

Tier – Feuersalamander

Europäische Kulturhauptstadt – dort wo man gerade ist

Musik – Weißes Rauschen

Essen – Spanisch mit einem gut gekühltem Sherry

Zukunft – Formbar