Über „mein“ Europa mache ich mir schon seit meiner Schulzeit Gedanken, symbolisch dokumentiert durch folgende Zeilen aus dem Jahr 1989: „…Heute geht es vielmehr um die Öffnung von bestehenden Grenzen, um die Wahrung der Menschenrechte und um Gleichberechtigung von Minderheiten. Europa erlebt und wird auch in den nächsten Jahren gewaltige Änderungen erleben, die sich auf die Bewohner hoffentlich positiv auswirken und die sie mit Stolz und Zufriedenheit erfüllen werden…“ Diese Zeilen beschlossen einen Aufsatz, in dem ich mir als 18jähriger Schüler in meinem letzten Schuljahr vor der Matura Gedanken zum Thema „Wie sehen Sie die Entwicklung von Europa bis zur Jahrtausendwende“ gemacht habe. Ich durfte das Thema damals „hautnah“ (ua mit dem Fall des „Eisernes Vorhangs“ wenige Kilometer entfernt von meinem Geburts- und Wohnort Oberwart) erleben und das hat mich auch in meiner weiteren Denkweise sehr geprägt, da ich als Preisträger beim damaligen Europäischen Schülerwettbewerb als Vertreter Österreichs mit jungen Preisträgern aus vielen anderen europäischen Ländern über die Zukunft Europas diskutieren durfte. Diese Diskussionen und Visionen haben mich immer begleitet und fasziniert. Ein Kontinent, geprägt von Vielfalt, Geschichte und Perspektive – ein „Möglichmacher“. Ich habe diese Möglichkeiten immer wieder erleben dürfen, egal ob z.B. privat als Europa-Reisender oder in meiner früheren beruflichen Funktion als Geschäftsführer im AVITA Resort bzw. in der Fußballarena in Bad Tatzmannsdorf oder aktuell als Schulleiter an der HBLA Oberwart und der BHAK/BHAS Oberwart. Über Europa kann man gut diskutieren, man kann auch streiten. Aber man soll, darf und muss anerkennen und stolz sein, wenn man die Entwicklung und die Chancen sieht.
Wenn man im Bildungssystem tätig ist, trägt man Verantwortung für junge Menschen. In berufsbildenden mittleren und höheren Schulen ist das Aufzeigen von beruflichen Perspektiven nach einem Schulabschluss integrierter Bestandteil der Ausbildung. Die Möglichkeiten auf europäischer Ebene sind auch durch die erworbenen Berechtigungen nach dem Abschluss manifestiert. Erasmus+ bringt zudem diesen europäischen Gedanken der Vielfalt und des „Möglichmachens“ jungen Schülerinnen und Schülern sehr gut nahe. Es freut mich, wenn ich sehe, wie das auch an- und aufgenommen wird und junge Menschen diesen Spirit „aufsagen“, der mich seit Jahrzehnten begleitet.
Ich bezeichne mich gerne als Europäer, Österreicher und Burgenländer. Wenn ich diesen Satz selbst in mir wirken lasse, dann kann ich auch wirklich sagen, dass das „mein“ Europa der Vielfalt, Chancen und Perspektiven ist.
MMag. Andreas Lonyai
Studium der Betriebswirtschaft und Wirtschaftspädagogik an der Wirtschaftsuniversität Wien
Auszug aus den beruflichen Stationen:
seit 1996 im Schuldienst
2004 – 2013 Geschäftsführung AVITA Resort Bad Tatzmannsdorf
2007 – 2010 Geschäftsführung Fußballarena Bad Tatzmannsdorf
seit 2013 Schulleiter BHAK/BHAS Oberwart
seit 2021 Schulleiter HBLA Oberwart
Wordrap – Mein Europa (Andreas Lonyai)
Europa – Inspiration
Europäische Union – dauerhaftes Projekt der Vielfalt
Brexit – Sackgasse
Grenzen – …im Kopf schränken das Denken und den Blickwinkel ein…
Zukunft Europas – es geht nur gemeinsam
Österreich – „…da bin i her, da g´hör´ i hin…“
Nationalismus – Sackgasse
Erasmus + Europa „live“ für junge Menschen – siehe „Zukunft Europas“
Freiheit oder Sicherheit – nach beidem gibt es ein großes Verlangen
Corona – „Stresstest“ in jeder Dimension
Solidarität – …im aktuellen Kontext siehe „Corona“
Städtetrip oder Urlaub am Land – in der Kombination quer durch Europa perfekt
Buch oder Film – Buch UND Film
Was mir imponiert – Menschen, die Visionen „auf die Erde“ bringen