©Bildungshaus St. Arbogast

Ein Abend mit Robert Menasse in Arbogast: Die Welt von morgen

Auszüge aus dem neuen Buch von Robert Menasse, ein Gespräch mit dem Autor und Fragen aus dem Publikum boten ein abwechslungsreiches und spannendes Programm im Bildungshaus St. Arbogast.

Der Bestsellerautor Robert Menasse kam auf Einladung von EUROPE DIRECT Vorarlberg, dem Bildungshaus St. Arbogast, Kuno Sohm und Günter und Birgit Schobel (Alte Stuhlfabrik Höchst) am 15. Mai 2024 ins Bildungshaus St. Arbogast. Rund 120 Besucherinnen und Besucher nutzten diese Gelegenheit, den Autor live zu erleben.

Hausherr Daniel Mutschlechner, Geschäftsführer des Bildungshauses St. Arbogast, und Martina Büchel-Germann, Leiterin von EUROPE DIRECT Vorarlberg und von der Europaabteilung beim Amt der Vorarlberger Landesregierung, begrüßten die anwesenden Gäste und wiesen auf den Informationstisch von EUROPE DIRECT Vorarlberg mit EU-Broschüren hin, bevor sie das Wort dem Autor Robert Menasse übergaben.

Neues Buch „Die Welt von morgen“

Nach seinen beiden letzten Romanen „Die Hauptstadt“ und „Die Erweiterung“, in denen er sich mit den EU-Institutionen in Brüssel und einer EU-Erweiterung auseinandersetzte, geht Robert Menasse in seinem kürzlich erschienenen Essay „Die Welt von morgen. Ein souveränes demokratisches Europa – und seine Feinde“ kritisch auf die aktuelle Situation in der EU und in Europa ein. Als bekennender und überzeugter EU-Befürworter ist dem Autor eine gute und sinnvolle Weiterentwicklung der Institution EU ein großes Anliegen, gleichzeitig sieht er aber auch die Schwachstellen des Systems. Als Ziel nennt er eine nachnationale gemeinsame europäische Demokratie. Aktuell gibt es in den EU-Ländern 27 verschiedene Formen von Demokratie und es gelte, eine neue gemeinsame Form für die EU-Ebene zu finden.

Gespräch mit dem Autor

Im Gespräch mit Kuno Sohm erläuterte Robert Menasse verschiedene Aussagen in seinem Buch genauer: Eine der Ursachen für die zunehmende Kritik an der EU und die fehlenden Visionen für eine weitere Entwicklung der EU sieht Robert Menasse im zeitlich zu großen Abstand zu den beiden Weltkriegen, im Problem der 4. Generation. Kriegszeiten sind – dank der EU – bei den EU-Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr präsent und daher verliert die Aufgabe der Friedenssicherung der EU in der Bevölkerung an Bedeutung.

Spannende Fragen aus dem Publikum

Die Fragen aus dem Publikum an den Autor umfassten viele Themengebiete: Die EU-Förderung für Landwirte, die Etablierung von transnationalen Parteien und Abstimmungen im EP wurden dabei ebenso angesprochen wie u.a. die Idee eines europäischen Zivildienstes, die Gemeinschaftsmethode und die EU-Berichterstattung in den österreichischen Zeitungen. Im Anschluss stand Robert Menasse für persönliche Gespräche zur Verfügung.

Der Abend war sehr informativ, kurzweilig und regte zum Nachdenken über mögliche Veränderungen der Prozesse in der EU an, gemäß dem Motto „Stillstand bedeutet Rückschritt“.