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Ausblick: Das Programm „Horizon Europe 2021-2027“

Parallel zu Horizon 2020 (2014-2020), dem aktuellen EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, laufen die Vorbereitungen für das Nachfolgeprogramm Horizon Europe (2021-2027) auf Hochtouren. Ab 1. Jänner 2021 wird „Horizon Europe“ als Folgeprogramm von „Horizon 2020“ den gesamten europäischen Forschungs- und Innovationskreislauf unterstützen. In Forschung und Innovation sollen bis zum 31.12.2027 rd. 100 Mrd. Euro investiert werden. Nachfolgend die zentralen Änderungen im neuen Programm.

„Horizon 2020“ hat sich zu einer Erfolgsgeschichte mit europäischem Mehrwert und nach­weisbarem Nutzen entwickelt. Das geht aus einer Zwischenbewertung des Programms und ebenso aus den zahlreichen Erfolgsbeispielen hervor. Zukünftig sollen Bürger/-innen stärker eingebunden und der positive Nutzen von Forschung und Innovation – etwa durch Fort­schritte im Gesundheits- oder Umweltbereich – noch deutlicher kommuniziert werden.

Die Struktur

Das neue Programm „Horizon Europe“ beruht auf drei Säulen:

Säule I –   Open Science: Dies beinhaltet den Europäischen Forschungsrat, die Marie-Sklodowska-Curie-Maßnahmen sowie Forschungsinfrastrukturen.

Säule II –  Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit mit  den Clustern für: Gesundheit; Kultur, Kreativität und inklusive Gesellschaft; zivile Sicherheit für die Gesellschaft; Digitalisierung, Industrie & Weltraum; Klima,  Energie und Mobilität; Lebensmittel und natürliche Ressourcen.

Säule III – Open Innovation: Diese beinhaltet den neuen Europäischen Innovationsrat (EIC), das Europäische Innovationsöksysteme sowie das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT).

Zur Säule I: Open Science

Diese Säule behält den in weiten Teilen bestehenden starken „bottom-up“ Charakter und konzentriert sich weiterhin auf exzellente Wissenschaft und die Stärkung der EU-Wissenschaftsbasis.

Zur Säule II: Sechs thematische Cluster

Die beiden bisherigen Säulen „Industrielle Technologien“ und „Gesellschaftliche Heraus­forderungen“ in Horizon 2020 werden – wie bereits oben skizziert – in sechs thematische Cluster zusammengefasst. Diese sollen die gesamte Bandbreite der Sustainable Develop­ment Goals abdecken sowie inter- bzw. transdisziplinär (einschließlich der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften) ausgerichtet sein.

Zur Säule III: Mehr Unterstützung für bahnbrechende Innovationen

Eine weitere zentrale Änderung ist die Einrichtung des „European Innovation Council (EIC)“, des Europäischen Innovationsrats. Mit Zuschüssen für hochrisikoreiche Projekte sollen inno­vative Technologien für neue Märkte entwickelt werden. Im EIC sind zwei komplementäre Förderinstrumente (sog. Pathfinder für die Frühphase, sog. Accelerator für die Entwicklung und Markteinführung) vorgesehen, die den gesamten Innovationszyklus abdecken. Der Europäische Innovationsrat soll dazu beitragen, dass die EU bei bahnbrechenden Innovationen führend wird.

Vereinfachung der Rechtsvorschriften

Eine Vereinfachung der Rechtsvorschriften wurde bereits in Horizont 2020 verwirklicht und findet in Horizon Europe ihre Fortführung mit dem Ziel, die Rechtssicherheit zu erhöhen und den Verwaltungsaufwand zu verringern. So wird es u.a. Vereinfachungen bei Personal­kostenabrechnungen geben. Wo es sinnvoll und möglich ist, wird es Pauschalzahlungen für ganze Projekte geben.

Europäische Partnerschaften

Das Konzept der Europäischen Partnerschaften wie Joint Technology Initiatives und Joint Programming Initiatives wird überarbeitet. Ziel ist es, die Anzahl der Partnerschaften zu verringern sowie die Wirkung zu erhöhen.

Missionsorientierung – Sichtbarkeit soll erhöht werden

Der positive Nutzen von Forschung und Innovation – etwa durch Fortschritte im Gesundheits- und Umweltbereich – soll noch deutlicher als im derzeitigen Programm Horizon 2020 kommuniziert werden. Dazu dienen u.a. „Missionen“ mit klar definierten Zielen. Vier Expertinnen und Experten aus Österreich gestalten Missionen zu Krebs, klimaneutralen Städten sowie Bodengesundheit und Lebensmitteln aktiv mit.

Mitgestaltung von Horizon Europe

Die EU-Kommission setzt beim Entstehungsprozess von Horizon Europe stark auf die Mit-gestaltung durch verschiedenste Stakeholder. Dabei nutzt sie u.a. öffentliche Konsultationen (wie die bereits abgeschlossenen zu „Strategic Planning“ und „Implementation“ und Konferenzen (wie z.B. die „European Research and Innovation Days“). Die EU-Kommission hat die Ergebnisse der Online-Konsultation in einem Bericht veröffentlicht.

Weitere Informationen

Die EU-Kommission hat eine eigene Webseite zu „Horizon Europe – the next research and innovation framework programme“ eingerichtet. Einen praktischen Überblick bietet auch die Präsentation „Horizont Europa: Das nächste Investitionsprogramm der EU für Forschung und Innovation (2021-2027)“. Einen aktuellen Überblick zu den Inhalten, Strukturen sowie zum Budget und den Entstehungsprozess von Horizon Europe bietet ein von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) erstelltes Factsheet „Horizon Europe – 9. EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (2021-2027).