Wo ist Europa in Hohenems? Mit dieser Frage setzten sich unter Anleitung des Künstlers Yves Mettler zwölf Gruppen auseinander und markierten am Samstag, 12.6.2021 im Rahmen eines Festzugs jeweils ihren Europaplatz in Hohenems mit einem Kunstobjekt. Das Projekt wurde vom Jüdischen Museum Hohenems gemeinsam mit EUROPE DIRECT Vorarlberg und der Stadt Hohenems umgesetzt.
Was ist für mich Europa? Und wo wird Europa in einer Stadt sichtbar? Ausgehend von diesen Fragestellungen lud der Schweizer Künstler Yves Mettler gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Hohenems, EUROPE DIRECT Vorarlberg und der Stadt Hohenems 12 Gruppen ein, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Zu diesen Gruppen zählten u.a. das Visionscafé, die Wirtschaftsgemeinschaft Hohenems und das Deutsch-Café im ProKonTra. Jede Gruppe bestimmte schließlich einen Platz als „ihren“ Europaplatz. Diese befinden sich u.a. an der Grünen Grenze zur Schweiz, beim Fair Future im Herrenried oder beim Nibelungenbrunnen am Schlossplatz.
„Wenn man einen Platz benennt, so steckt eine positive Absicht dahinter, ein Wert soll zum Ausdruck gebracht werden. Der Platz ist sozusagen ein „Wertträger““, erklärt Yves Mettler. Mit der Benennung „Europaplatz“ entstehe plötzlich ein völlig anderes Narrativ als mit einem „Place de la République“ oder „Karlsplatz“.
Am Samstag machten sich rund 45 Gruppenmitglieder im Rahmen eines Festzuges mit speziellen Baulatten auf den Weg, um diese Plätze mit Kunstobjekten von Yves Mettler zu markieren. Die Baulatten sind in den Farben der europäischen Flaggen gestaltet und mit „Europaplatz“ in verschiedenen Sprachen beschriftet. Jeweils drei Baustellenlatten wurden gemeinsam an den Plätzen aufgestellt und verbleiben dort bis zur Finissage am 3. Oktober 2021. Die Baulatten symbolisieren, dass Europa eine ewige Baustelle ist, ein Kompromiss, der sich laufend verändert. Auf einer Tafel beim Kunstobjekt wird erläutert, wieso die Gruppe genau diesen Platz ausgewählt hat.
Mehr Informationen zu den ausgewählten Plätzen und zum Projekt selbst finden Sie hier.
Das Projekt lädt zu einem Spaziergang entlang dieser Europaplätze und zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Europa ein. Über den Sommer werden Erzählungen zu verschiedenen Europaplätzen gesammelt und bei der Finissage im Oktober präsentiert.